Geschichte & Heimatbuch

Zur Geschichte Geboltskirchens

Von drei Seiten durch bewaldete Bergrücken eingeschlossen liegt das Dorf Geboltskirchen. Von den Hängen kann man weit in das Hausruckviertel, bei guter Sicht bis über die Donau ins Mühlviertel und zu den Gebirgsketten des Traunviertels und Salzkammergutes sehen. Funde aus der Umgebung von Geboltskirchen lassen darauf schließen, dass das Gebiet schon in der Steinzeit zumindest teilweise besiedelt gewesen sein dürfte.

Auch zur Kelten- (um 400 v. Chr.) und Römerzeit (ab 200 v. Chr.) lebten hier schon Menschen. Die Römer errichteten Villen, Straßen und Pferdestationen. Die Trasse einer Römerstraße überwand den Ostast des Hausruckwaldes und erreichte das Becken von Geboltskirchen zwischen den Ortschaften Stein und Aigen und überstieg westlich davon den Westast des Hausruckwaldes nach Eberschwang.


Um 170 n.Chr. fielen die Markomannen und Quaden ein, um 400 die Vandalen und um 450 die Hunnen. Die Römer hatten sich längst nach Süden zurückgezogen und es blieben anstelle der römischen Ordnung nur Chaos und Zerstörung.

Nach 500 besiedelten die Baiern das Land neu. So genannte Hunderschaften kamen und besetzten sippenweise den Boden.


Die erste Christianisierungswelle erfasste unsere Mutterpfarre Eberschwang, welche von Mondsee aus missioniert wurde, ab 750. Doch durch die Magyareneinfälle wurde die Christianisierung unterbrochen. Nach den Ungarneinfällen, ca. ab 1000, wurde Geboltskirchen von Passau aus missioniert, die Kirche von Vikaren aus Eberschwang betreut. Obwohl Geboltskirchen schon um 1500 als Pfarre bezeichnet wurde, war es eigentlich ein Vikariat von Eberschwang und wurde schließlich erst 1890 formell, auch im kirchenrechtlichen Sinn, zur eigenständigen Pfarre erhoben.

Geboltskirchen wird im Jahre 1150 im Traditionsbuch des Stiftes Reichersberg das erste Mal genannt. Damals besiegelte ein "Gunther de Gerbrulteskirch" einen Schenkungsbrief.

Die Bedeutung des Namens liegt in dem Eigennamen Gerbald, "die Kirche des Gerbald oder Gerbold". Vermutlich siedelte sich ein bairisches Sippenoberhaupt, gesendet von den Bamberger Grundherren, mit seinen Leuten an der Stelle des heutigen Geboltskirchens an . Er erbaute dort die erste Kirche, die noch aus Holz gewesen war. Nach diesem markanten Punkt in der Landschaft wurde das Gebiet benannt.

Der erste Edelsitz der "Geboltskirchner" befand sich an der Stelle der heutigen Pfarrkirche. Später wurde er in die Mitte des Schlossteiches verlegt, verfiel aber um 1600. Der hintere Teil des Schlossteiches verlandete.


Geboltskirchen wurde durch die hunderte Jahre lang am Hausruckkamm verlaufende Grenze zwischen Bayern und Österreich in vielen kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt wobei das Land immer wieder verwüstet und ausgeraubt wurde.

In den Bauernkriegen um 1600 zogen viele der Geboltskirchner Bauern mit und bezahlten dafür oft mit ihrem Besitz und ihrem Leben. Zahlreiche Häuser und der Pfarrhof gingen damals in Flammen auf. Auch andere Kriege hinterließen ihre Spuren, z. B. wurde im Franzosenkrieg der Tabernakel der Kirchen aufgebrochen und die Mauer zur Sakristei eingerissen.

Erst als Ende des 18. Jahrhunderts die Braunkohle im Hausruck entdeckt wurde, besserte sich die wirtschaftliche Lage der Gemeinde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten im Abbau, erreichte die Gewinnung Ende des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Damals machten die 600 Bergleute in Scheiben ein Drittel der gesamten Bevölkerung in Geboltskirchen aus. Die Braunkohlegewinnung wurde schließlich 1963 eingestellt.


Heute bemüht sich Geboltskirchen mit dem Bergknappenverein um die Erhaltung bzw. Restauration von ehemaligen Stolleneingängen für die Öffentlichkeit.

Mehr und mehr hat Geboltskirchen in den letzten Jahren auch in seinem Leitbild die Richtung "sanfter Tourismus" eingeschlagen und kann heute stolz auf viele Erlebniswanderwege, Fitnessparks sowie kulturelle und gastronomische Einrichtungen verweisen und ist so zu einem idealen Platz geworden um aktiv Urlaub zu machen.


Heimatbuch Geboltskirchen

von Gerbrulteskirch zu Geboltskirchen
Geschichte der Gemeinde Geboltskirchen am Hausruck
von Irene und Christian Keller


Wir leben in der Gegenwart, planen und hoffen für die Zukunft.
Und die Vergangenheit? Was kümmert uns die?
Wir können sie sowieso nicht ändern! Können wir aus der Geschichte unserer Vorfahren etwas lernen? Wie sie lebten, welche Besitztümer sie hatten, welche Entwicklung unsere Gemeinde durchmachte?
Ja, die Vergangenheit kann sehr spannend sein und in ihr zu forschen kann einen fesseln und begeistern, denn es gibt immer wieder neue, sprich alte Fakten aus dieser vergangenen Zeit zu entdecken.


Dank des bewundernswerten Forschungsgeistes des Ehepaares Mag. Irene und Christian Keller (Haslinger in Erlet), die so viele Fakten, Daten und Geschichten unseres Ortes gesammelt und erforscht haben, dürfen wir nun ein wunderbares und einzigartiges Nachschlagewerk in Händen halten - unser neues Heimatbuch!
Die beiden haben sich sieben Jahre in unzähligen Stunden mit der Geschichte unserer Heimat beschäftigt, ja ich glaube, sie waren im Landesarchiv in Linz schon mehr zu Hause als in ihrem schmucken Bauernhof.


Die komplette Neuauflage folgt nun auf unsere vorangegangenen Heimatbücher, die Herr Konsulent Alois Grausgruber unter dem Titel "Geboltskirchen im Wandel der Zeiten" im Jahr 1965 und in weiterer Folge das von ihm überarbeitete " Heimatbuch der Gemeinde Geboltskirchen" im Jahr 1983 geschrieben hat.


Jeder von uns verbindet mit "Heimat" für sich etwas anderes und es lässt sich auch schwer in Worte fassen. Aber letztendlich hängt es doch für jeden von uns mit einem bewegenden Empfinden zusammen, dass durch besondere Erlebnisse Heimatgefühl in uns erweckt wird.


Erhältlich am Gemeindeamt Geboltskirchen
Außerdem telefonische Bestellung unter 07732/3513, oder per E-mail office@geboltskirchen.at
Bei Postversand des Buches: Buchpreis

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